„Ich tue mir Gutes“ - Das soziale Gruppentraining mit ganzheitlichem Ansatz
In der ambulanten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird immer wieder deutlich, dass gerade eine Auseinandersetzung mit den Themen Ernährung und Bewegung eine wichtige Rolle spielt.
Für viele stellt sich beispielsweise die Frage nach einer ausreichenden und gesunden Versorgung während des Schulalltags und auch Vernetzung in Bewegungsangebote spielen eine zentrale Rolle. Ebenso lassen sich auch viele Fälle von ernährungsbedingten Schwierigkeiten wie Übergewicht oder Krankheiten beobachten. Eine allgemeine Sensibilisierung für gesunde Lebensweisen bleibt häufig aus.
Im Kinder- und Jugendalter kann ein großer Baustein für eine ganzheitliche und gesunde Lebensweise gelegt werden, was jedoch häufig fehlt, ist das Wissen und eine Sensibilisierung für seine eigenen Bedürfnisse. Und genau hier soll unser Projekt ansetzen.
„Ich tue mir Gutes“ ist ein soziales Gruppentraining des Hamburger Kinder- und Jugendhilfeträgers Selbst und Sicher e.V.. Mit diesem neuen Angebot knüpfen wir an unserem seit Jahren bewährtem Konzept des Sozialen
Gruppentrainings an, mit der Besonderheit, einen Fokus auf die ganzheitliche
Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen zu setzen.
Ein Kern der Arbeit bleibt die Entwicklung und Verfestigung vom Selbstwert und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit in sozialen Kontexten. Eine Grundannahme ist, dass die gelungene Einbindung in Gruppen und die Fähigkeit, sich angemessen in ihnen zu bewegen, wesentliche Resilienzfaktoren sind. Das Training beinhaltet demnach sowohl Achtsamkeitsübungen, Selbstregulationstechniken, Ressourcenübungen zur Selbstwertsteigerung, Entspannungsübungen und Imaginationen, die Erregungen senken und innere Sicherheit ermöglichen, bietet jedoch auch Raum für Gespräche der Teilnehmenden untereinander. Ergänzt wird dieses bestehende Grundkonzept durch Module zu den Themen Gesundheit, Körper, Ernährung, Bewegung und Stressregulation, wodurch die Teilnehmer*Innen über einen kontinuierlichen Zeitraum hinweg lernen, wie sie zu gesunden jungen Erwachsenen werden können und vor allem, dass sie es wert sind, sich gut um sich selbst zu kümmern. Auch die Themen „emotionales Essen“ und kulturelle Besonderheiten wie beispielsweise das Fasten werden bearbeitet. Während den wöchentlichen Treffen lernen die Jugendlichen die Grundlagen für eine ausgewogene Ernährung, erfahren wie es sich anfühlt, unterschiedlichste körperliche Herausforderungen zu bewältigen und verinnerlichen Stressregulationstechniken. Zu den praktischen Inhalten gehören hier das regelmäßige gemeinsame Kochen, Einkaufen, die Sozialraumerkundung und diverse Bewegungsangebote.
Jede und jeder wird sein ganz persönliches Portfolio erstellen und über Arztpraxen, Sportstätten, Einkaufsmöglichkeiten und vieles mehr im Sozialraum informiert sein. Das Ziel von unserem Projekt ist, dass die Jugendlichen sich und ihren Körper näher kennenlernen und die Kompetenz erhalten, sich gesundheitlich um sich zu kümmern - weil sie es wert sind. Sie werden beim gemeinsamen Kochen unterschiedlichste Zutaten und Zubereitungsmöglichkeiten kennenlernen, Kompetenzen erlangen, ihren Körper und ihre Gefühle sensibel wahrzunehmen und wissen, wie sie für sich sorgen können oder an wen sie sich wenden können.
Dabei werden sie von den anderen Gruppenmitgliedern profitieren und selbst daran wachsen, die Gruppe zu bereichern. Selbstliebe und Selbstwert stehen hierbei immer im Vordergrund. Durch Elternarbeit in Form von Elternabenden oder Einzeltreffen wird außerdem die Verantwortung für eine gesunde Lebenseinstellung nicht allein den Jugendlichen aufgetragen, sondern ihr Umfeld wird zur Unterstützung motiviert. Des Weiteren wird auf die Gruppenmitglieder in regelmäßigen Einzeltreffen individuell eingegangen, um den Jugendlichen möglichst speziell für sie passende Techniken und Anlaufstellen an die Hand zu geben.